Trauer um Dr. Erika Emmerich
Dr. Erika Emmerich war die erste weibliche Präsidentin des Verbands. Sie stieß Reformen an, die ihn bis heute prägen. Nun ist Frau Dr. Emmerich im Alter von 87 Jahren verstorben.
Dr. Erika Emmerich war die erste weibliche Präsidentin des Verbands. Sie stieß Reformen an, die ihn bis heute prägen. Nun ist Frau Dr. Emmerich im Alter von 87 Jahren verstorben.
Dr. Erika Emmerich war von 1989 bis 1996 Präsidentin des Verbands, begleitete die Automobilindustrie durch die Krisenzeiten 1992/1993 und führte Strukturen ein, die den Verband und die Automobilindustrie bis heute prägen. Nun ist sie im Alter von 87 Jahren verstorben.
Erika Emmerich wurde am 4. Mai 1934 in Magdeburg geboren und wuchs als Tochter eines Ingenieurs und Inhaber eines Automobilzulieferers in Magdeburg auf. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität in Ostberlin, Hamburg, Innsbruck, Freiburg im Breisgau und Bonn.
Ab 1965 arbeitete Erika Emmerich im Bundesministerium für Verkehr, zuletzt als Regierungsdirektorin; leitete von 1983 bis 1988 das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg. Im Jahr 1986 war sie eine der Initiatoren für den Führerschein auf Probe, der 1986 eingeführt wurde.
Im November 1988 wurde sie als Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie gewählt, das Amt trat sie im Januar 1989 an.
"Angst ist der größte Hemmschuh"
Als Präsidentin stellte sie in den Krisenjahren 1992/1993 das Verhältnis zwischen Herstellern und Zulieferern neu auf und trug somit wesentlich zum globalen Erfolg der deutschen Automobilindustrie bei. Besonders aber setzte sich Emmerich für Verkehrssicherheit ein. So etablierte sie das Schülerlotsentraining des VDA sowie das Fahrsicherheitstraining für junge Neuwagenkäufer.
Unter ihrer Leitung wurde die Selbstverpflichtung für Unternehmen der deutschen Automobilindustrie eingeführt, innerhalb der Jahre 1995 und 2005 ihre CO2-Emissionen um rund 25 Prozent zu reduzieren. Diese Selbstverpflichtung konnten die Unternehmen einhalten.
Erika Emmerich wurde weit über die Automobilindustrie hinaus geschätzt. Neben vielen weiteren Auszeichnungen – darunter die Verdienstmedaille der Gesellschaft für Ursachenforschung 1993 bei Verkehrsunfällen sowie das Ehrenzeichen der Deutschen Verkehrswacht in Gold 1994 – erhielt sie im Jahr 1997 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
"Mit Erika Emmerich geht eine Visionärin, eine Vorreiterin und ein Vorbild für uns alle", sagt Hildegard Müller über ihre Vorgängerin. "Sie wurde in Zeiten Präsidentin, in denen es nicht selbstverständlich war, dass eine Frau dieses Amt bekleiden kann. Sie hat Reformen eingeführt, die nicht dem Zeitgeist entsprachen. Erika Emmerich hat bewiesen, dass es für Veränderung vor allem eines braucht: Mut." Emmerich selbst sagte einst: "Angst habe ich nie gehabt. Angst ist der größte Hemmschuh."
Am 24. März schlief Emmerich nach Angaben ihrer Töchter friedlich ein. Der VDA wünscht besonders ihren drei Töchtern Uschi Emmerich-Elsner, Dr. Christina Emmerich-Focke und Barbara Susanne Emmerich und deren Familien viel Kraft in diesen schweren Stunden.