FAT-SCHRIFTENREIHE 375
Der magnetische Kreis in rotierenden elektrischen Maschinen wird wesentlich durch die Werkstoffeigenschaften des verwendeten nicht kornorientierten (NO-) Elektrobands festgelegt. Die wesentlichen Kriterien sind hierbei die frequenzabhängige Magnetisierungskennlinie und die Ummagnetisierungsverluste. Durch die Werkstoffverarbeitung zur Herstellung des Blechpakets der Maschine wird ein mechanischer Spannungszustand in den Werkstoff eingeprägt, der die magnetischen Eigenschaften verschlechtert.
Im Zuge des vorliegenden Projektes wir der „Einfluss verschiedener Scherschneidparameter auf die elektromagnetischen Eigenschaften von NO-Elektroblech automobiler Traktionsantriebe“ systematisch quantifiziert. Die untersuchten Parameter sind dabei eine Veränderung des Schneidspalts, des Schneidkantenverschleißes, der Schneidgeschwindigkeit sowie die Schnittlinienrichtung in Bezug zur Walzrichtung.
Zentrales Ergebnis ist, dass materialübergreifend qualitativ Schneidspalt und Schneidkanten-verschleiß die dominanten Einflussfaktoren des Scherschneidens auf die magnetischen Materialeigenschaften sind, wobei der Einfluss der Schneidgeschwindigkeit im Vergleich zu vernachlässigen ist. Im Hinblick auf eine Veränderung der Schnittlinienrichtung relativ zur Walzrichtung lässt sich verallgemeinernd schlussfolgern, dass jeder weichmagnetische Werkstoff für den Einsatz in elektrischen Maschinen eine geringe Anisotropie aufweist, die wesentlich abhängig ist von der jeweiligen Textur. Damit führt werkstoffunabhängig eine Magnetisierung quer zur Walzrichtung stets zu erhöhten Ummagnetisierungsverlusten.