Mit „Fit for 55“ hat die EU-Kommission ein umfassendes Paket vorgelegt, mit dem die Klimapolitik der Europäischen Union im großen Stil neugestaltet werden soll. Die deutsche Automobilindustrie unterstützt das Ziel, den Verkehr auf der Straße bis spätestens 2050 klimaneutral zu machen. Sie treibt den Wandel und setzt dabei auf Innovationen und Technologien.
Um den schnellen Markthochlauf der Elektromobilität wirkungsvoll zu unterstützen, ist ein verbindlicher, schneller und flächendeckender Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur unumgänglich, weshalb der AFIR eine zentrale Rolle zukommt. Die Systematik zur Ermittlung des erforderlichen Ladeinfrastrukturausbaus wird begrüßt. Allerdings ist das Ambitionsniveau deutlich zu gering. Statt des vorgeschlagenen Schlüssels 1 KW pro BEV (0,66 pro PHEV) ist ein Faktor von 3 kW Ladeleistung pro BEV (2 kW pro PHEV) erforderlich. Daraus ergeben sich weitreichende Änderungen hinsichtlich der Abstände zwischen den Ladestationen (40 statt 60 km) und den jeweiligen Leistungsbereitstellungen. Auch für Nutzfahrzeuge und Reisebusse spielt ein flächendeckender Ausbau mit hohen verfügbaren Ladeleistungen eine besondere Rolle.