Plug-in-Hybride sind wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) bescheinigt der Hybridtechnologie das Potenzial, CO₂-Emissionen im Straßenverkehr deutlich senken zu können – VDA-Präsidentin Hildegard Müller: Monitoring zur Erfassung der Nutzungsdaten muss bis 2023 laufen
„Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge tragen maßgeblich zur Steigerung der Akzeptanz von Elektromobilität bei und damit zu steigenden Zulassungszahlen CO₂-armer Antriebe. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu effektivem Klimaschutz. Wir begrüßen es, dass die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) der Bundesregierung in ihrem aktuellen Bericht Plug-in-Hybride als ,Wegbereiter für die Elektromobilität‘ einstuft“, kommentiert Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), das Ergebnis einer Expertengruppe der NPM.
Die NPM-Taskforce bescheinigt Plug-in-Hybriden (PHEV) das Potenzial, die CO₂-Emissionen im Straßenverkehr deutlich senken zu können. In Verbindung mit der Nutzung alternativer Kraftstoffe könnten sie integraler Bestandteil des Antriebsportfolios der Zukunft sein, so das Fazit der Expertengruppe. „Plug-in-Hybride sind ein zentrales Instrument, um schnell messbare Fortschritte beim Klimaschutz zu erreichen. Mit steigenden elektrischen Reichweiten und einer verbesserten Ladeinfrastruktur steigt auch der Fahranteil mit Elektroantrieb“, sagt die VDA-Präsidentin.
Derzeit haben PHEV eine durchschnittliche elektrische Reichweite von rund 50 bis 70 Kilometern. Erste Plug-in-Modelle mit Reichweiten von 80 bis 100 Kilometern sind bereits verfügbar oder angekündigt. Mit diesen Fahrzeugen können in Deutschland laut MiD (Mobilität in Deutschland) knapp 99 Prozent der täglichen Fahrten mit dem elektrischen Antrieb zurückgelegt werden. Das entspricht 75 Prozent der gesamten jährlichen Fahrleistung. „Plug-in-Hybride nehmen den Menschen die Sorge vor geringen Reichweiten. Sie sind für alle Mobilitätsbedürfnisse einsetzbar, vom täglichen Pendeln zur Arbeit mit elektrischem Antrieb bis hin zur Langstrecke mit sauberen Verbrennungsmotoren. Damit stellen sie das ,Beste aus beiden Welten‘ dar“, so Hildegard Müller.
Die Expertengruppe der NPM kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass die Hybridtechnologie in der Transformationsphase der Automobilindustrie dazu beiträgt, den Abbau von Arbeitsplätzen zeitlich zu strecken. Zudem ergeben sich durch die Kombination von rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) und PHEV größere Stückzahlen in der Elektromobilität. Infolge der daraus entstehenden Skaleneffekte können die Kosten der elektrischen Komponenten in Entwicklung und Produktion rasch gesenkt werden.
„Nun ist es entscheidend, dass für einen Hochlauf der Elektromobilität und weiter wachsende Absatzzahlen bei den Plug-in-Hybriden die Ladeinfrastruktur zügig ausgebaut wird, insbesondere durch Förderung privater Anlagen und von Ladepunkten am Arbeitsplatz“, fordert die VDA-Präsidentin. Zur Steigerung der elektrischen Fahrleistung sollte Fahrerinnen und Fahrern von Dienstwagen vom Arbeitgeber parallel zur Tankkarte eine Ladekarte zur Verfügung gestellt werden.
Die Automobilindustrie sorgt außerdem für intelligente und situationsangepasste Informationen der Fahrer zu Kraftstoffverbrauch und Lademöglichkeiten. „Der von der NPM geplante Monitoringprozess zur Erfassung und Bewertung der Nutzungsdaten und damit auch des elektrischen Fahranteils kann allerdings erst starten, wenn ab 2021 Vorschriften für standardisierte Verbrauchsmessgeräte in Neufahrzeugen eingeführt werden. Damit liegen erst 2023 ausreichend Daten für eine belastbare Analyse vor“, so VDA-Präsidentin Müller. „Die Monitoringphase bereits bis Ende 2021 abzuschließen ist unrealistisch. Die Mehrheit der Fahrzeuge wird bis dahin nicht erfasst, da sie nicht die künftig vorgeschriebenen standardisierten Verbrauchsmessgeräte an Bord hat. Zudem sollte dem Ausbau der Ladeinfrastruktur ausreichend Zeit eingeräumt werden.“