VDA-Kommentierung

    VDA-Präsidentin Hildegard Müller zum Start der Ausschreibung für das Lkw-Initialnetz

    Berlin, 15. September 2024

    VDA-Präsidentin Hildegard Müller:

    „Knapp 30 Prozent der CO2-Emissionen auf Europas Straßen werden durch den Schwerlastverkehr verursacht. Das verdeutlicht die große Bedeutung von Nutzfahrzeugen, wenn es um die Erreichung der Klimaschutzziele im Straßenverkehr geht.

    Für den Markthochlauf von E-Lkw und E-Bussen ist der Aufbau von Ladeinfrastruktur, die deren spezifischen Bedarf gerecht wird, unabdingbar. Die Hersteller haben die entsprechenden Modelle in der Produktion, jetzt müssen die Rahmenbedingungen umgesetzt werden. Insbesondere im Fernverkehr fehlt jedoch bisher eine flächendeckende, öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge.

    Wir begrüßen, dass es beim Lkw-Ladenetz nun konkret vorangeht mit der Ausschreibung von Schnellladeinfrastruktur an 130 unbewirtschafteten Rastanlagen. Damit wird eine wichtige Maßnahme aus dem Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung angegangen. Der weiteren Durchführung der nun gestarteten Ausschreibung muss das Bundesverkehrsministerium höchste Priorität beimessen.

    Der VDA begrüßt das regulierte Infrastrukturentgelt sowie das so genannte Durchleitungsmodell beim Lkw-Laden. Diese Maßnahmen können helfen, das Investitionsrisiko für den Ladepunktbetreiber zur reduzieren, Transparenz bei den Strompreisen zu schaffen und überhöhte Strompreise zu vermeiden. Das schafft Planungssicherheit für die Nutzer vor allem aus der Logistikbranche und stützt den Hochlauf der Elektromobilität konkret.

    Klar ist: Im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge sind die Herausforderungen mit Blick auf die Netzanschlüsse besonders groß. Umso wichtiger ist der vorausschauende Ausbau der Stromnetze sowie die Beantragung der Netzanschlüsse. Daneben muss unbedingt ein bedarfsgerechtes Netz an Wasserstofftankstellen und die dazugehörige Infrastruktur aufgebaut werden. Hier besteht zusätzlicher dringender Handlungsbedarf für Politik, Bundesnetzagentur und Energiewirtschaft.

    Fest steht: Die Automobilindustrie leistet jetzt und auch in Zukunft ihren Beitrag zum Erfolg der Elektromobilität und treibt diese mit Investitionen und Innovationen entschlossen voran. Auch beim Aufbau von Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge und Reisebusse engagieren sich die Unternehmen schon heute." /p>

    Sprecher

    Benedikt Herzog-Wolbeck

    Schwerpunkt Wirtschaftspolitik und Handel