Better together

    Umfrage zeigt, wie Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Start-up als Innovationstreiber für die Branche wirken

    Pressemitteilung

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    Berlin, 22. Dezember 2024

    Erfolge bei Zugang zu neuen Technologien und Schaffung von Synergien durch Kooperation zwischen Mittelstand und Start-ups – Fehlende Ressourcen als größtes Hemmnis für Zusammenarbeit

    Etablierte Unternehmen und Start-ups können die großen Entwicklungen und Zukunftsfelder in der Automobilindustrie – darunter beispielsweise Elektromobilität, autonomes Fahren und Maßnahmen für höhere Nachhaltigkeit – gemeinsam signifikant vorantreiben. Dies ist ein zentrales Ergebnis des Reports „Innovation durch Kooperation“, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) veröffentlicht hat. Er beleuchtet erstmalig – neben der Perspektive etablierter Unternehmen – auch die der kooperierenden Start-ups. Der Report zeigt den Mehrwert in unterschiedlichen Bereichen, der sich für beide durch die Zusammenarbeit ergibt.

    „Die Ergebnisse machen deutlich, dass Partnerschaften zwischen Mittelstand und Start-ups nicht nur Innovationen beschleunigen, sondern auch dazu beitragen können, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie im internationalen Kontext voranzutreiben und auszubauen“, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

    Zugang zu neuen Technologien, Innovationsfähigkeit und Krisenresilienz

    86 Prozent der befragten Unternehmen – überwiegend Mittelständler – sehen den Zugang zu neuen Technologien durch Kooperation als mindestens „teilweise erreicht“, 41 Prozent sogar als „weitestgehend bis vollständig erreicht“. 82 Prozent geben an, ihre Innovationsfähigkeit gesteigert zu haben, wobei 26 Prozent dieses Ziel als „weitestgehend bis vollständig erreicht“ bewerten. 77 Prozent sehen ihre Krisenresilienz gestärkt, davon knapp die Hälfte weitestgehend bis vollständig.

    Start-ups sehen vor allem Synergien als Erfolg der Zusammenarbeit: 80 Prozent bewerten diese als „teilweise erreicht“, 36 Prozent sogar als „weitestgehend vollständig erreicht“. Zudem betrachten 72 Prozent die Verbesserung der Reputation und den Marktzugang als mindestens „teilweise erreicht“, mit 32 Prozent, beziehungsweise 24 Prozent, die diese Ziele als „weitestgehend bis vollständig erreicht“ einstufen.

    Langfristige Partnerschaften nehmen zu

    Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Art der Kooperationen verändert. Die Zusammenarbeit an Projekten und Prototypen ist zur häufigsten Kooperationsform geworden und wird mittlerweile von 76 Prozent der etablierten Unternehmen genutzt. Der reine Einkauf von Produkten und Dienstleistungen von Start-ups tritt zunehmend in den Hintergrund: ein Zeichen dafür, dass Unternehmen vermehrt auf langfristige und strategische Partnerschaften setzen, um gemeinsam Innovationen voranzutreiben.

    Größte Herausforderung: Fehlende personelle Ressourcen

    In der Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups gibt es auch noch Herausforderungen und Problemfelder, die überwunden werden können. Um an den richtigen Punkten anzusetzen, hat der Report genau diese Bereiche beleuchtet.

    Die Ergebnisse zeigen, dass Hemmnisse für etwaige Kooperationen vor allem durch fehlende personelle Ressourcen entstehen. Dies schränkt die Kontaktaufnahme und Durchführung gemeinsamer Projekte ein. Davon berichten 82 Prozent der Mittelständler und etwa 72 Prozent der Start-ups. Zudem werden häufig unterschiedliche Erwartungen an die Umsetzungsgeschwindigkeit von Projekten genannt, was die Abstimmung zwischen den Partnern erschwere. Um die Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups zu fördern, können dem Report zufolge digitale Plattformen und KI-gestützte Tools bei der Kontaktanbahnung weiterhelfen. Auch Verbandspitches und branchenspezifische Netzwerke können die Partnervermittlung erleichtern.

    *An der Online-Befragung von Unternehmen der Automobilbranche von Juni bis August 2024 haben 82 Unternehmen teilgenommen. Mit 61 Unternehmen waren die Mehrheit der Befragten Hersteller von Teilen, Zubehör oder Software der Kfz-Zulieferindustrien; elf Unternehmen produzieren Anhänger, Aufbauten oder Busse. Vier Unternehmen ordneten sich dem „Ecosystem Car“ als Element der Mobilitätswirtschaft zu und weitere vier Unternehmen sahen ihre Rolle sowohl als Zulieferer und als Teil des Ecosystems Car. Die meisten Start-ups kamen aus dem Bereich des autonomen Fahrens und der Fahrzeugvernetzung, gefolgt von Antrieb und Fahrzeug mit vier Start-ups. Weitere entfielen auf die Bereiche Infrastruktur, Mobilitäts- und Logistikkonzepte, Cybersecurity sowie Kreislaufwirtschaft/Recycling, Produktion, Softwareentwicklung, Anonymisierung von Videodaten, nachhaltige Energieversorgung oder Nutzfahrzeugdesign mit Projektsteuerung.

    Sprecherin

    Lena Anzenhofer

    Schwerpunkt Digitalisierung, Daten, Produktion und Logistik