Chinesischer Pkw-Markt

    Chinesischer Pkw-Markt

    Der chinesische Pkw-Markt ist 2023 zum vierten Mal in Folge gewachsen. Der Retail-Absatz stieg um 5 Prozent auf 21,7 Mio. Pkw. Dies war die höchste Marktdynamik seit 2019, dem letzten Marktrückgang. China war somit eine zentrale Stütze des Weltmarkts und weiterhin der größte Einzelmarkt weltweit. Anders als in den meisten westlichen Ländern bewegt sich der chinesische Pkw-Absatz damit wieder deutlich oberhalb des Vor-Corona-Niveaus von 2019, als 20,1 Mio. Pkw verkauft wurden. Der Weltmarktanteil Chinas lag 2023 bei 29 Prozent.
    Dabei war der Jahresauftakt durch eine träge Entwicklung geprägt. Mit der Kumulation der ersten zwei Monate lässt sich der in China bedeutende Neujahrseffekt herausrechnen, lag der Markt mit 21 Prozent im Minus. Hier wirkte sich das Ende einer steuerlichen Förderung zum Jahresende 2022 aus. So galt von Juli 2022 bis einschließlich Dezember 2022 eine halbierte Umsatzsteuer (5 Prozent statt 10 Prozent) auf Pkw mit einem Hubraum von weniger als 2 Liter und einen Verkaufspreis von maximal 300.000 Yuan (umgerechnet etwa 40.000 €).
    Diese Steuersenkung sollte den Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor stützen. Das Auslaufen dieser Steuersenkung sorgte für einen Vorzugseffekt und reduzierte folglich die Verkaufszahlen zum Jahresauftakt 2023. Ein deutliches Wachstum wurde dann in den Monaten April (+58 Prozent) und Mai (+30 Prozent) erzielt. Maßgeblicher Grund hierfür war ein Basiseffekt durch Corona-Lockdowns, die u. a. in der Metropolregion Shanghai, 2022 zu einem Einbruch des Pkw-Marktes führten. Deutsche Hersteller kamen im vergangenen Jahr auf einen Marktanteil von 17,6 Prozent am Gesamtmarkt.

    Zuletzt war der Marktanteil deutscher Hersteller durch einen negativen Trend gekennzeichnet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ihr Marktanteil im Bereich der Elektromobilität geringer war als am Gesamtmarkt. Etwa jeder zwanzigste neue E-Pkw in China trug im vergangenen Jahr das Logo einer deutschen Konzernmarke. Insgesamt machte die Elektromobilität im vergangenen Jahr einen weiteren deutlichen Sprung. Der Absatz von Pkw mit elektrischem Antrieb (BEV, PHEV, FC) legte um 38 Prozent auf 7,3 Mio. Fahrzeuge zu. Der Anteil der Elektromobilität am chinesischen Gesamtmarkt stieg somit auf 33,7 Prozent. In hohem Maße profitierten dabei auch Plug-in-Hybride von dem Marktwachstum. Der Verkauf von ihnen legte mit 84 Prozent auf 2,3 Mio. Pkw stärker zu als der Absatz von batterieelektrischen Pkw (+23 Prozent auf 4,9 Mio. Pkw). Die chinesische Regierung stützt den Absatz von Elektro-Pkw durch die Streichung der Umsatzsteuer. Daneben wurde das Marktgeschehen durch einen Preiskampf im Kampf um Marktanteile bei der Elektromobilität geprägt. Ein besonders hoher Elektrifizierungsgrad ist in China bei Kleinfahrzeugen festzustellen. Insbesondere Kleinstfahrzeuge stechen dabei mit einer Durchdringung der Elektromobilität von fast 100 Prozent deutlich hervor.

    Japanischer Pkw-Markt

    Auf dem japanischen Pkw-Markt wurden im Jahr 2023 4,0 Mio. Neuzulassungen registriert. Der Markt wuchs somit auch in Relation zum Weltmarkt überdurchschnittlich um knapp 16 Prozent. Hauptsächlich verantwortlich für die stabilere Nachfrage einerseits und die verbesserte Fahrzeugverfügbarkeit andererseits waren eine fortschreitende gesamtwirtschaftliche Erholung von der Covid-19-Pandemie sowie Verbesserungen bei der Verfügbarkeit von insbesondere Halbleitern und anderen Komponenten für den Fahrzeugbau. Im letzten Vorkrisenjahr 2019 wurden allerdings noch gut 7 Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt. Das im historischen Vergleich niedrige Gesamtvolumen des Pkw-Absatzes führte zu einem Basiseffekt, welcher die hohe Wachstumsrate begründet und die hartnäckige heimische Konjunkturkrise nur teilweise verdecken konnte. Gesamtwirtschaftlich kämpft Japan einerseits mit einer nachhaltigen Wachstumsschwäche insbesondere der Inlandsnachfrage und andererseits mit einer schwachen inländischen Währung, die vor allem notwendige Energieimporte kostenintensiv gestaltet. Auch die fehlende Dynamik der chinesischen Konjunktur drückt auf die Stimmung der japanischen Exportwirtschaft. Im Bereich der Elektromobilität hat Japan auch weiterhin erheblichen Nachholbedarf. Im Jahr 2023 wurden in Japan lediglich 96.600 Elektro-Pkw neu zugelassen. Dies waren immerhin 38 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das sehr niedrige Grundniveau konnte dementsprechend aber nur leicht steigen. Der Anteil von Elektrofahrzeugen am japanischen Gesamtmarkt betrug im Jahr 2023 gerade einmal gut 2 Prozent. Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings, dass die japanischen Hersteller auf dem dortigen Markt deutlich stärker auf sogenannte vollhybride Fahrzeuge (FHEV) setzen. Diese machen in Japan etwa 30 Prozent des Gesamtmarktes aus. Diese Fahrzeugkategorie fällt nicht unter die hiesigen Elektrodefinition. Dementsprechend gehen betroffenen Fahrzeuge als Verbrenner in die Statistik ein.

    Südkoreanischer Pkw-Markt

    Der südkoreanische Pkw-Markt hat ein geteiltes Jahr 2023 erlebt. Im ersten Halbjahr des Jahres wurden aufgrund schwacher Vorjahreswerte solide positive Wachstumsraten realisiert. Aufgrund der hohen Fokussierung der Gesamtwirtschaft auf den Außenhandel waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie durch Logistikschwierigkeiten und Materialmangel im ersten Halbjahr 2022 noch präsent, limitierten auch den Pkw-Absatz und führten zu schwachen Vorjahreswerten. Diese erholten sich allerdings merklich im Laufe des zweiten Halbjahres, sodass die Vergleichswerte in den Quartalen drei und vier ungleich höher waren. Das Wachstum schrumpfte im Jahresverlauf 2023 immer mehr zusammen, das Gesamtjahr verbliebt allerdings knapp im positiven Bereich. Im Jahr 2023 wurden in Südkorea insgesamt 1,5 Mio. Pkw abgesetzt, was einem moderaten Wachstum von 3 Prozent entspricht. Der Markt für Elektro-Pkw entwickelte sich indes überhaupt nicht mehr dynamisch. Im Jahr 2023 wurden 116.900 Pkw mit Elektroantrieb (BEV, PHEV, FC) abgesetzt. Dies waren gut 12 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Die hohen Wachstumsraten der beiden Vorjahre konnten nicht bestätigt werden. Der Elektroanteil am Gesamtmarkt schrumpfte dementsprechend auf knapp 8 Prozent (Vorjahr: 9 Prozent).

    Pkw Indien

    Indischer Pkw-Markt

    Auf dem indischen Pkw-Markt wurden 2023 im Vorjahr. Zum zweiten Mal in Folge war der indische Pkw-Markt damit der drittgrößte Pkw-Einzelmarkt der Welt. Es war das dritte Wachstumsjahr in Folge und bedeutete, dass man das im Vorjahr gesetzte Rekordniveau nochmals übertraf. Während die Wachstumsdynamik im ersten Halbjahr mit 10 Prozent noch zweistellig positiv war, betrug das Plus in der zweiten Jahreshälfte noch 6 Prozent. Die niedrigere Dynamik im zweiten Halbjahr war allerdings auch den bereits höheren Vergleichswerten des Vorjahres geschuldet.

    Während die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung sich positiv auf den Pkw-Absatz auswirkte, insbesondere da durch die neue Käufergruppen entstehen, wirkte die Einführung der Abgasnorm Bharat Stage VI 2.0 ab April 2023 als weiterer Kostenfaktor bremsend auf den Absatz. Dabei lag der Anteil an Utility Vehicles, die sich im Wesentlichen aus SUV zusammensetzen, bei 57 Prozent. Der Trend zu größeren Fahrzeugen setzt sich damit auch auf dem indischen Pkw-Markt deutlich fort. Elektromobilität spielt in Indien gegenwärtig hingegen keine große Rolle. Der Marktanteil von Stromern liegt im niedrigen einstelligen Bereich.