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Nutzfahrzeugmärkte in USA
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Der US-Light-Vehicle-Absatz ist 2023 um gut 12 Prozent auf 15,5 Mio. Einheiten gestiegen. Dies war das größte prozentuale Wachstum des Marktvolumens seit 2012. Begünstigt wurde die Dynamik dabei von dem niedrigen Ausgangsniveau des Vorjahres. Im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 lag der Absatz 2023 noch immer um 9 Prozent zurück. Dabei wuchs der Markt in jedem einzelnen Monat des Jahres 2023 – während der Sommermonate gar durchgängig mit zweistelliger Wachstumsrate. So wuchs der Markt im zweiten und dritten Quartal jeweils um 17 Prozent. Hauptsächlicher Treiber der Entwicklung war die sich entspannende Versorgung mit Neufahrzeugen. Nachdem die Materialengpässe sich in den Vorjahren in deutlich reduzierten Produktions- und folglich Absatzzahlen niedergeschlagen hatten, wirkt dieser Faktor immer weniger bindend. Auch die geringen Lagerbestände haben in den letzten Monaten deutliche Erholungszeichen verzeichnet. Gleichermaßen konnten von der positiven Marktentwicklung lokal hergestellte und importierte Fahrzeuge profitieren. Der US-Markt wurde zuletzt zu etwa 56 Prozent aus Werken in den USA versorgt, etwa 16 Prozent der Neufahrzeuge in den USA werden in Mexiko produziert und 7 Prozent in Kanada. Etwa 22 Prozent der Neufahrzeuge stammen nicht aus einem Werk im USMCA. Etwas an Dynamik hat im vergangenen Jahr der Verkauf von Elektro-Light-Vehicles gewonnen. Mit 1,4 Mio. Elektro-Light-Vehicle lag der Absatz um 52 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die Entwicklung war gleichermaßen getragen durch den Absatz von batterieelektrisch angetriebenen Light Vehicles (BEV; +51 Prozent) wie von Plug-in-Hybriden (PHEV; +55 Prozent). In den USA wird der Kauf bestimmter Elektro-Fahrzeuge gegenwärtig durch eine Steuergutschrift von bis zu 7.500 US-Dollar gefördert. Die zu erfüllenden Kriterien für die Steuergutschrift betreffen Eigenschaften des Fahrzeugs (z. B. Ort der Endmontage, Listenpreis, Batteriekapazität, Gewicht, Hersteller) und auch des Verbrauchers (Einkommen). Der USA Langfristige LV-Verkäufer Trend weg vom klassischen Pkw hin zum Light Truck setzte sich in den USA auch 2023 unvermindert fort. Während der Absatz von Basic Cars unterdurchschnittlich mit 8 Prozent stieg, legten Light Trucks um 13 Prozent zu. Der Anteil von Light Trucks stieg dadurch auf 80 Prozent – einen neuen Rekordwert. Das größte Einzelsegment innerhalb der Light Trucks und der größte Gewinner der letzten Jahre waren die CUV (Cross-Utility-Vehicles / Crossover), ein Segment, das wir in Deutschland allgemein den SUV zurechnen. Die CUV-Verkäufe stiegen 2023 um 19 Prozent auf rund 7,4 Mio. Einheiten und damit so stark wie kein anderes Segment. Ihr Marktanteil wuchs somit von 45,3 Prozent auf 47,9 Prozent. Die SUV, im Vergleich zu den CUV mit größeren Außenmaßen und Offroad-Charakteristika ausgestattet, kamen auf einen Marktanteil von 9,4 Prozent. Ihre Verkäufe stiegen um 4 Prozent auf knapp 1,5 Mio. Einheiten.
Der Absatz von Elektro-Light-Vehicles stieg im vergangenen Jahr um 51 Prozent auf 184.800 Elektro-Light-Vehicles. Der E-Anteil am gesamten Light-Vehicle-Markt betrug somit 10,9 Prozent. Kanada ist mit einem Produktionsvolumen von 1,5 Mio. Light-Vehicles (+26 Prozent) auch weiterhin ein wichtiger automobiler Produktionsstandort. Während die Produktion im Segment der Basic Cars im Jahr 2023 um 30 Prozent stieg, wurden in Kanada 24 Prozent mehr Light Truck gebaut als noch im Vorjahr. Im Vergleich zum Rekordjahr 2012 wies die Produktion ein Defizit von 37 Prozent auf.
Mexiko
Der mexikanische Light-Vehicle-Markt legte, wie schon im Vorjahr, auch im Jahr 2023 kräftig zu. 1,36 Mio. verkaufte Einheiten bedeuteten ein Volumenwachstum in Höhe von 25 Prozent. Im abgelaufenen Jahr konnten sowohl das Basic-Car- als auch das Light-Duty-Segment in ähnlichem Ausmaß vom Hochlauf profitieren. Etwas stärker wuchs das Light-Duty-Segment. 777.800 Einheiten waren gut 28 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das Basic-Car-Segment legte um 22 Prozent auf 582.300 Fahrzeuge zu. Damit entfielen 57,2 Prozent aller Verkäufe auf das im Vergleich zum Vorjahr weiter an Relevanz gewinnende Light-Duty-Segment (Vorjahr: 55,9 Prozent). Das hohe Wachstum im Jahr 2023 führte dazu, dass der mexikanische Markt das Absatzniveau von 2019 erstmals seit Beginn der Krise wieder überschreiten konnte. Das Rekordniveau aus 2016 wurde allerdings noch um knapp 241.700 Light Vehicles verfehlt. Die deutschen Hersteller konnten ihren Marktanteil auf dem mexikanischen Light-Vehicle-Markt insgesamt leicht ausbauen. Mit einem Plus in Höhe von 29 Prozent und einem Marktvolumen von gut 182.000 Neuzulassungen entwickelten sich die deutschen Konzernmarken im Vergleich zum Gesamtmarkt überdurchschnittlich positiv. Im Jahr 2023 wurde ein Marktanteil von 13,4 Prozent (Vorjahr: 13,0 Prozent) erreicht.
Kanada
Der kanadische Light-Vehicle-Markt ist 2023 um 11 Prozent auf 1,7 Mio. Fahrzeuge gewachsen. Dabei legten die Verkäufe von Basic Cars mit 268.600 Fahrzeugen gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent zu. Der Absatz von Light Trucks stieg um 13 Prozent auf 1,4 Mio. Einheiten. Der Anteil der Light Trucks an den gesamten Light-Vehicle-Neuzulassungen lag damit bei 84 Prozent auf einem Rekordniveau. Im Vergleich zum Absatzvolumen von 2019 fehlen auch weiterhin noch gut 12 Prozent. Während das Wachstum in der ersten Jahreshälfte noch durch einstellige Wachstumsrate geprägt war, vergrößerte sich die Dynamik in der zweiten Jahreshälfte merklich (H1: +8 Prozent; H2: +14 Prozent). Dabei wirkten sich die den Markt einschränkenden Faktoren (insbesondere Materialmangel und hohe Kreditkosten) immer weniger stark auf den Absatz aus. Der Absatz von Elektro-Light-Vehicles stieg im vergangenen Jahr um 51 Prozent auf 184.800 Elektro-Light-Vehicles. Der E-Anteil am gesamten Light-Vehicle-Markt betrug somit 10,9 Prozent. Kanada ist mit einem Produktionsvolumen von 1,5 Mio. Light-Vehicles (+26 Prozent) auch weiterhin ein wichtiger automobiler Produktionsstandort. Während die Produktion im Segment der Basic Cars das Jahr 2023 um 30 Prozent stieg, wurden in Kanada 24 Prozent mehr Light Trucks gebaut als noch im Vorjahr. Im Vergleich zum Rekordjahr 2012 wies die Produktion ein Defizit von 37 Prozent auf.
Mercosur
Der Light-Vehicle-Absatz im Wirtschaftsraum des Mercosur (Handelsblock in Süd-
amerika: Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) ist im Jahr 2023 deutlich um knapp 11 Prozent gewachsen. Wurden im Jahr 2022 noch 2,39 Mio. Fahrzeuge abgesetzt, waren es zuletzt im Jahr 2023 2,64 Mio. Einheiten. Das Vorkrisenniveau von 2019 wurde allerdings auch im abgelaufenen Jahr deutlich verfehlt. Damals wurden knapp 3,08 Mio. Light-Vehicles neu zugelassen und damit noch 14 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Auf allen beobachteten Märkten des Mercosur wurden im Vergleich zum Vorjahr deutliche Anstiege des Absatzvolumens verzeichnet.
Auf dem brasilianischen Light-Vehicle-Markt wurde im vergangenen Jahr ein Volumen von knapp 2,2 Mio. Fahrzeugen erreicht. Die Verkäufe lagen um 11 Prozent oberhalb des Niveaus von 2022. Brasilien bleibt mit einem Anteil von 82 Prozent am Mercosur-Absatz der Leitmarkt der Region. Von den Rekordniveaus früherer Jahre liegt man aber weiterhin meilenweit entfernt. So wurden beispielsweise im Rekordjahr 2012 60 Prozent mehr Light Vehicles abgesetzt als im vergangenen Jahr. Nichtsdestotrotz war die Wirtschaftsentwicklung des Landes zuletzt positiv.
Ein stabiles Wachstum, Reformbereitschaft und neue Investitionsprogramme stimulieren Konjunktur, Infrastruktur und Arbeitsmarkt und führten u. a. auch zu gesteigertem Light-Vehicle-Absatz. Allerdings ist insbesondere aufgrund der volatilen Inflation Vorsicht geboten. Zwar konnte die Zentralbank Mitte des vergangenen Jahres die Zinswende einläuten und senkte den Leitzins stufenweise von 13,75 auf mittlerweile 11,25 Prozent, allerdings sind weitere erwartete Zinssenkungen ungewiss.
Die expansiv ausgerichtete Fiskalpolitik der Regierung könnte preisstimulierend wirken und die Zentralbank in naher Zukunft erneut zu einem restriktiveren geldpolitischen Kurs zwingen. Dies würde eine Verschlechterung der Finanzierungskonditionen bedeuten und den Fahrzeugmarkt belasten.
Auch in Argentinien entwickelten sich die Light-Vehicle-Verkäufe positiv. 406.900 neu zugelassene Einheiten bedeuteten ein Wachstum von gut 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die argentinische Volkswirtschaft befindet sich allerdings weiterhin in einer tiefen Krise mit extrem hoher Inflation, einem dementsprechend hohen Zinsniveau und niedriger Kaufkraft der Verbraucher. Im Jahr 2017 wurden beispielsweise noch mehr als doppelt so viele Light Vehicles abgesetzt als im Jahr 2023. Seit Dezember 2023 ist mit Javier Mileiein neuer Präsident im Amt. Sein libertärer Ansatz dürfte die Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik des Landes erheblich verändern. Im Falle einer erneuten ökonomischen Prosperität und weitgehenden Öffnung der Volkswirtschaft wird mittelfristig auch der Fahrzeugmarkt profitieren können.
Auch der drittgrößte Markt des Mercosur, Uruguay, konnte im Jahr 2023 erneut ein deutliches Wachstum verzeichnen. 57.600 neu zugelassenen Light-Vehicles waren 10 Prozent mehr Fahrzeuge als noch ein Jahr zuvor und gleichzeitig ein neuer Absatzrekord für das kleine südamerikanische Land.
US-Nutzfahrzeugmarkt
Der US-amerikanische Markt für schwere Nutzfahrzeuge ist im Zuge der Corona-Krise im Jahr 2020 stark eingebrochen und auf das niedrigste Niveau seit 2016 gefallen. Nichtsdestotrotz war zu beobachten, dass sich der Markt schon sehr zeitnah ab dem Jahr 2021 spürbar erholen konnte. Diese Erholung setzte sich im Folgejahr 2022 und nun auch im Jahr 2023 fort. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte zogen die Verkäufe kräftig an (+15 Prozent gegenüber H1/2022). In der zweiten Jahreshälfte ging dem Markt zwar etwas die Puste aus (–1 Prozent ggü. H 2/2022), dies lag aber zuvörderst an höheren Vergleichswerten aus dem Vorjahr. Der Markt war im zweiten Halbjahr 2022 bereits deutlich gewachsen. Im Gesamtjahr 2023 erzielte der US-amerikanische Nutzfahrzeugmarkt ein Plus von 7 Prozent. Das entspricht einem Absatzvolumen von insgesamt 507.300 Einheiten. Dabei entwickelten sich sowohl das Heavy-Duty-Segment (Klasse 8 / > 15 Tonnen) als auch das Medium-Duty-Segment (Gewichtsklassen 4–7 / 6,3–15 Tonnen) positiv. Ersteres erreichte ein Wachstum von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während Letzteres sogar um gut 8 Prozent zulegte. Das Niveau von 2019, das mit knapp 527.100 verkauften Lkw das volumenstärkste Jahr seit 2006 (damals 544.600 Einheiten) war, wurde im Jahr 2023 trotz eines weiteren Wachstumsjahres noch um knapp 4 Prozent unterschritten.