Neuzulassungen Pkw

    Deutscher Pkw-Markt konsolidiert sich

    Im Jahr 2022 wächst der deutsche Pkw-Markt gegenüber dem schwachen Vorjahr leicht um 1 Prozent.

    Im Jahr 2022 wächst der deutsche Pkw-Markt gegenüber dem schwachen Vorjahr leicht um 1 Prozent.

    Nach zwei Jahren mit teils deutlichen Rückgängen ist der deutsche Pkw-Markt 2022 leicht um 1 Prozent gewachsen und erreichte ein Marktvolumen von knapp 2,7 Millionen Neuzulassungen. Damit blieb der Markt allerdings erneut deutlich hinter dem 2019er-Niveau zurück (-26 Prozent ggü. 2019). Dabei war die Entwicklung im ersten Halbjahr deutlich negativ und im zweiten Halbjahr deutlich positiv (H1: -11 Prozent; H2: +15 Prozent). Dies spiegelte den Verlauf des Vorjahres wider, als der sich immer breiter auswirkende Halbleitermangel für teils deutliche Rückgänge ab der zweiten Jahreshälfte sorgte.

    Im Jahr 2022 prägte der Mangel an Vorprodukten das Fahrzeugangebot insbesondere auch in den ersten sieben Monaten des Jahres. In der Folge begann sich die Situation langsam zu entspannen. Zum Jahresende wurde dann die Nachfrage nach Elektro-Pkw durch das Auslaufen bzw. die Verringerung des Umweltbonus stark befeuert. Der dadurch ausgelöste Vorzugseffekt bewirkte insbesondere zum Jahresende eine hohe Dynamik der Neuzulassungszahlen (Nov.: +31 Prozent; Dez.: +38 Prozent). 

    Haltergruppen

    Die Neuzulassungen der Haltergruppen zeigten 2022 ein sehr unterschiedliches Bild: Während die Neuzulassungen privater Halter mit 5 Prozent zulegten, gingen die Neuzulassungen gewerblicher Halter um 1 Prozent zurück. Trotz des Wachstums der privaten Neuzulassungen erreichten diese lediglich ein Volumen von knapp über 950.000 Pkw, nur im Vorjahr lag der Absatz im wiedervereinigten Deutschland niedriger. Unter den gewerblichen Haltern ließen alle Untergruppen Federn, außer die Gruppe der Firmenwagen, die um 6 Prozent zulegten.

    Antriebsarten

    Der Wandel der Antriebsstränge hat sich 2022 weiter fortgesetzt. Während die Neuzulassungen von Fahrzeugen, die mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sind weiter zurückgingen, legten die Neuzulassungen von Pkw mit alternativen Antrieben kräftig zu. Im Vergleich zum Jahr 2019 haben sich die Neuzulassungen von Benzinern und Dieseln mittlerweile halbiert. Der Absatz von Elektro-Pkw erreichte mit rund 833.000 Einheiten einen neuen Spitzenwert. Dabei war die Wachstumsdynamik bei rein batterieelektrisch angetriebenen Pkw höher als bei Plug-In Hybriden (BEV: +32 Prozent; PHEV: +11 Prozent). Fahrzeuge mit Brennstoffzelle (Fuel Cell) spielen mit unter 1.000 Einheiten auch weiterhin eine untergeordnete Rolle.

    Insbesondere im Jahresendspurt legten die Elektroneuzulassungen deutlich zu. Hier wirkte ein Vorzugseffekt, der durch das Auslaufen bzw. die Verringerung des Umweltbonus ausgelöst wurde. Im Dezember erreichte der Anteil von Elektro-Pkw auf dem deutschen Pkw-Markt dadurch mit 55,4 Prozent einen neuen Rekordstand. Im Gesamtjahr 2022 lag der Anteil von Elektro-Pkw bei 31,4 Prozent, der Anteil von Pkw mit Verbrennungsmotor sank hingegen auf 65,2 Prozent.

    Herstellerländer

    Die Fahrzeuge deutscher Konzernmarken stehen weiterhin hoch in der Gunst der Kunden. Im vergangenen Jahr lag ihr Marktanteil bei 67,0 Prozent. Absolut wurden 1,8 Millionen Neufahrzeuge mit „deutschem Logo“ angemeldet. Mit 226.400 neuzugelassenen Fahrzeugen verloren französische Marken an Boden (-7 Prozent). Ihr Marktanteil sank geringfügig vom 9,3 auf 8,5 Prozent. Mit 203.600 Neufahrzeugen brachten japanische Hersteller zum fünften Mal in Folge weniger Pkw an den Kunden als im jeweiligen Vorjahr. Ihr Absatz ging um 6 Prozent zurück, sodass sich ihr Marktanteil auf 7,6 Prozent reduzierte (Vorjahr: 8,1 Prozent). 

    Koreanische Hersteller konnten 2022 erneut ein Plus erzielen: 183.100 Neufahrzeuge bedeuteten einen Zuwachs um 5 Prozent. Ihr Marktanteil stieg dadurch von 6,6 auf 6,9 Prozent. Mit 85.000 Pkw ging der Absatz von Fahrzeugen italienischer Hersteller um 4 Prozent zurück. Ihr Marktanteil fiel von 3,4 auf 3,2 Prozent.

    Fahrzeugsegmente

    Zu den großen Gewinnern unter den Segmenten gehörten im vergangenen Jahr die Geländewagen & SUV, die zum ersten Mal seit 2019 und zum zweiten Mal insgesamt ein Volumen von 1,1 Millionen Neuzulassungen erreichten. Sie legten gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent zu. Mit einer positiven Bilanz beendeten auch Fahrzeuge der Oberklasse (+6 Prozent), Großraum-Vans (+27 Prozent), Utilities (+5 Prozent), sowie „Sonstige“ Pkw (+35 Prozent) das Jahr. Die größten Rückgänge wurden bei Wohnmobilen (-18 Prozent), Kleinstwagen und Mini-Vans (jeweils -14 Prozent) und Kleinwagen (-12 Prozent) verzeichnet.

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