VDA-Kommentierung zu den geplanten US-Zöllen auf Produkte aus Mexiko, Kanada und China
VDA-Pressesprecher: „Schwerer Rückschlag für den regelbasierten Welthandel“
Kommentierung
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Ein VDA-Pressesprecher:
„Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten zusätzlichen Zölle auf Produkte aus Mexiko, Kanada und China bedeuten einen schweren Rückschlag für den regelbasierten Welthandel.
Dass die Zölle für Einfuhren aus Mexiko sowie Kanada nach einem Austausch der Regierungen zunächst für einen Monat ausgesetzt werden, ist ein Indiz dafür, dass Verhandlungslösungen möglich sind. Diese Verhandlungen sollten von allen Seiten mit dem Ziel geführt werden, eine einvernehmliche Lösung mit dem Ziel zu finden, Zölle zu verhindern.
Nichtsdestotrotz bleibt die Unsicherheit für die Wirtschaft. Das Risiko eines globalen Handelskonfliktes mit negativen Auswirkungen für die Weltwirtschaft ist weiterhin hoch. China hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Eine Spirale von Reaktion und Gegenreaktionen wird letztlich allen Beteiligten schaden.
Zusätzliche Zölle würden vor allem in Nordamerika erhebliche Auswirkungen auf sämtliche Liefer- und Produktionsnetzwerke der Automobilindustrie mit sich bringen –ebenso höhere Kosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Verhängung von zusätzlichen Zöllen ist zudem nicht mit dem USMCA-Abkommen (United States-Mexico-Canada Agreement) vereinbar, das Präsident Trump selbst in seiner ersten Amtszeit verhandelt und abgeschlossen hatte.
Je nach Handlungsspielraum der einzelnen Unternehmen können diese Zollerhöhungen Fahrzeuge gerade für die US-Verbraucher verteuern, die Lieferkette oder auch die Unternehmen selbst zusätzlich belasten.
Insgesamt führen die zunehmenden geopolitischen Spannungen und um sich greifender Protektionismus und Aktionismus weiterhin dazu, dass die Unternehmen die Märkte insgesamt immer mehr lokal bedienen müssen. Dies wird in der Folge nicht ohne Rückwirkungen auf Arbeitsplätze in den beteiligten Ländern bleiben. Die genauen Auswirkungen hängen zwar stark von der jeweiligen Wettbewerbssituation ab - Fakt ist aber: Über kurz oder lang kennt Abschottung in allen Ländern nur Verlierer!
Auch Deutschland und Europa müssen sich daher umso dringlicher entschlossen für eine transatlantische Partnerschaft und eine stabile internationale Zusammenarbeit einsetzen, die weltweit die Spielregeln des regelbasierten Handelns einhält. Die EU sollte sich offensiv für den weiteren Abschluss von Freihandelsabkommen einsetzen."
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