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- Automobil-Insight 2023
- Arbeitskosten in der Automobilindustrie
Arbeitskosten in der Automobilindustrie
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- Arbeitskosten in der Automobilindustrie
Die hohe Qualität und ansteigende Komplexität moderner in Deutschland hergestellter Pkw durch ausgefeilte Assistenzsysteme und die zunehmende Digitalisierung hat ihren Preis. Hinzu kommt der Strukturwandel hin zur Elektromobilität, der in vollem Gange ist. Um für die hart umkämpften Fachkräfte interessant zu bleiben, müssen die Automobilunternehmen in Deutschland eine attraktive Entlohnung bieten. Das letzte Jahr ist insbesondere in Europa gekennzeichnet von signifikanten Zuwächsen bei den Arbeitskosten aufgrund hoher Tarifabschlüsse vor dem Hintergrund einer hohen Inflation. Auch 2023 weist Deutschland daher mit über 62 Euro pro Stunde (+4 Prozent zum Vorjahr) im internationalen Vergleich die höchsten Arbeitskosten in der Automobilindustrie auf. An zweiter Stelle folgten die Niederlande mit 60 Euro (+6 Prozent), deren Arbeitskosten seit 2016 um über zwei Drittel angestiegen sind. Österreich rangierte auf Platz 3 mit Arbeitskosten, die 2023 um 7 Prozent auf 49 Euro anstiegen. Die Schwäche der schwedischen Krone führte zu einem weiteren Rückgang der dortigen Arbeitskosten um 5 Prozent auf gut 47 Euro.
Die Arbeitskostenzuwächse in Deutschland in den letzten zehn Jahren sind mit 31 Prozent vergleichsweise hoch gewesen. Damit wird die durch die Lohnzurückhaltung im Zuge der Agenda 2010 zurückgewonnene Wettbewerbsfähigkeit wieder verspielt. Die Inlandsproduktion, die 2023 zwar um 18 Prozent angestiegen ist, jedoch mit 4,1 Mio. gegenüber 2017 über 1,5 Mio. Pkw verloren hat, bleibt weiter unter Anspannung. Auf Platz 5 des Rankings folgt Frankreich mit 47 Euro (+3 Prozent) vor Belgien mit gut 46 Euro (+8 Prozent). Als erstes nicht-europäisches Land rangieren die USA mit knapp 44 Euro (±0 Prozent) auf dem nächsten Platz. Hier wirkt sich der zuletzt gegenüber dem Euro etwas schwächelnde Dollar aus. In Großbritannien sind die Arbeitskosten 2023 um 4 Prozent auf über 41 Euro angestiegen. Das Brexit-Referendum hatte 2016/ 17 zu einer deutlichen Pfundabwertung geführt, von der sich die britische Währung bis heute nicht substanziell erholt hat. In Italien wachsen die Arbeitskosten letztes Jahr um 4 Prozent auf 33 Euro. Es folgt Finnland mit 32 Euro (+3 Prozent), wo die Arbeitskosten in den letzten 10 Jahren kaum gestiegen sind, vor Spanien mit gut 29 Euro (+5 Prozent).
Am unteren Ende der Personalkostentabelle rangieren osteuropäische Länder mit Arbeitskosten zwischen 12 Euro (Rumänien) und 23 Euro (Slowenien und Tschechische Republik). Diese aufstrebenden Automobilnationen haben in den letzten 10 Jahren hohe Zuwächse zwischen 73 Prozent (Ungarn) und 131 Prozent (Rumänien) vorzuweisen gehabt, sodass sich das Arbeitskostenniveau sukzessive an die anderen EU-Länder angleicht. In Portugal sind die Arbeitskosten 2023 um 5 Prozent auf gut 17 Euro gestiegen und liegen zwischen Ungarn (16 Euro) und der Slowakei (20 Euro).