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Pkw-Exporte aus Deutschland
2023 stiegen die Pkw-Exporte um 17 Prozent auf 3,11 Mio. Fahrzeuge und lagen damit noch 11 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Im Vergleich zu 2017 hat sich der Export sogar um 29 Prozent reduziert. Die beiden sich gegenseitig verstärkenden Faktoren sind die Transformation und die stark angestiegene Inflation, mit denen eine Verunsicherung der Kunden sowie reale Einkommensverluste einhergingen, die dazu geführt haben, dass sich insbesondere die europäischen Märkte auf einem Niveau unterhalb von Vor-Corona einpegeln. Gleichzeitig bleibt die deutsche Automobilindustrie sehr stark vom Export abhängig, die Exportquote lag auch letztes Jahr über 76 Prozent und bröckelte damit nur geringfügig ab.
Die Tendenz hin zur Vor-Ort-Produktion hat 2023 wie schon in den Vorjahren etwas nachgelassen, der Anstieg der Auslandsproduktion der deutschen Hersteller war mit 4 Prozent im Vergleich zu den Ausfuhren deutlich niedriger.
Dies ist vor dem Hintergrund der massiv reduzierten Inlandsproduktion der letzten Jahre zu sehen, die 2023 einen weiteren Rebound erlebte. Nichtsdestotrotz beläuft sich der deutsche Export gerade einmal auf knapp 31 Prozent der Fertigung im Ausland.
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Autos made in Germany im Ausland ist weiterhin die hohe Qualität, für die auch adäquate Preise gezahlt werden. Der langjährige Trend hin zu Premiummodellen bleibt 2023 hoch. Sie machen derzeit 74 Prozent aller Pkw-Exporte aus (Vorjahr: 74 Prozent). Dieser Anteil ist vor allem in den Überseeexportmärkten besonders hoch. Die Pkw-Ausfuhren nach Asien sind zu rund 92 Prozent und die nach Amerika sogar zu rund 95 Prozent Premium.
2023 setzt sich die Transformation vom Verbrennungs- zum Elektromotor bei den Exporten fort. Mit 15,8 Prozent (Vorjahr: 19,4 Prozent) Anteil setzte der Dieselantrieb (inklusive Mild-Hybride) seine rückläufige Tendenz fort und fiel auf den tiefsten Stand seit 1990.
Auch die Benziner haben letztes Jahr erneut an Anteil eingebüßt, sie kommen jetzt auf 52,4 Prozent (Vorjahr: 57,9 Prozent). Vom Rückgang bei den Verbrennern konnten die Elektrofahrzeuge jedoch profitieren. Ihr Anteil erreichte den Rekordwert von 31,7 Prozent (Vorjahr 22,5 Prozent). Besonders dynamisch haben sich hier die Exporte von reinen Batterieautos entwickelt, die um 82 Prozent zulegen konnten und nun bereits mehr als drei Viertel aller exportierten Elektro-Pkw (inklusive Plug-ins) ausmachen.
Treiber waren letztes Jahr die Pkw-Exporte der deutschen Hersteller nach Europa, die um 23 Prozent auf 1,778 Mio. Einheiten zulegen konnten. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass sie von der Krise besonders stark betroffen waren und allein von 2019 bis 2021 um 38 Prozent eingebrochen waren. Nach Amerika führten die deutschen OEMs 2023 mit 506.000 Einheiten 14 Prozent mehr Pkw aus als im Vorjahr. Der wichtigste Partner weltweit, die USA, verzeichnete ein Plus von 11 Prozent auf 400.000 Einheiten.
Trotzdem haben sich die Exporte in die USA in den letzten 10 Jahren um über 250.000 Pkw reduziert. Diese Entwicklung erklärt sich dadurch, dass die deutschen OEMs immer mehr dazu übergehen, Fahrzeuge für den US-Markt direkt im NAFTA-Raum zu fertigen. Die Exporte nach Mexiko konnten um 25 Prozent auf 35.000 Einheiten und die nach Brasilien sogar um 78 Prozent auf 45.000 Einheiten ansteigen. Nach Asien waren die Exporte der deutschen Hersteller 2023 um 8 Prozent auf 574.000 Einheiten rückläufig. Dieser Rückgang lag vor allem an China, dem wichtigsten asiatischen Partner, wohin die Ausfuhren um 15 Prozent auf 216.000 Einheiten einbrachen. Auch nach Südkorea war ein Minus von 16 Prozent bei 123.000 Fahrzeugen zu verzeichnen. Die Exportdestination Japan hingegen konnte um 24 Prozent auf knapp 95.000 Pkw zulegen. Mit 96.000 Einheiten (+17 Prozent) spielten Australien und Ozeanien auch 2023 kaum eine Rolle als Destinationen deutscher Pkw-Exporte. Insbesondere nach Afrika werden kaum Neuwagen exportiert, der Löwenanteil der dort verkauften Fahrzeuge sind Gebrauchtwagen.