Europäischer Markt für leichte Nutzfahrzeuge im Jahr 2023 mit deutlichem Absatzwachstum

Ähnlich wie auch der schwere europäische Nutzfahrzeugmarkt entwickelte sich der europäische Markt (EU, EFTA & UK) für leichte Nutzfahrzeuge (Nutzfahrzeuge bis 6 Tonnen) im vergangenen Jahr dynamisch. Der Absatz leichter Nutzfahrzeuge zog nach schwachem Vorjahr um knapp 16 Prozent kräftig an und erholte sich somit weitgehend vom deutlichen Dämpfer im Vorjahr. Insgesamt wurden knapp 1,9 Millionen Transporter neu zugelassen. Dabei verzeichneten alle der fünf größten europäischen Einzelmärkte – Frankreich (379.500 Einheiten), das Vereinigte Königreich (349.300 Einheiten), Deutschland (266.000 Einheiten), Italien (196.900 Einheiten) und Spanien (146.900 Einheiten) – ein deutliches Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Darunter verbuchte ausschließlich der französische leichte Nutzfahrzeugmarkt ein hohes einstelliges Plus (+9 Prozent). In Italien (+23 Prozent), Spanien (+22 Prozent), dem Vereinigten Königreich (+21 Prozent) und Deutschland (+13 Prozent) wuchsen die jeweiligen Märkte zum Teil deutlich zweistellig.

Der westeuropäische Teilmarkt (EU14, EFTA & UK) entwickelte sich mit einem Plus von ebenfalls 16 Prozent äquivalent zum europäischen Gesamtmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden knapp 238.700 Einheiten mehr zugelassen, in Relation zum Vorkrisenjahr 2019 allerdings noch immer rund 300.000 Einheiten weniger. Damit lag der Absatz leichter Nutzfahrzeuge in Westeuropa im vergangenen Jahr 15 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Mit gut 1,7 Millionen Neuzulassungen machte der westeuropäische Teilmarkt im vergangenen Jahr einen Anteil von rund 91 Prozent an den gesamteuropäischen Neuzulassungen aus.

Der deutsche Markt für leichte Nutzfahrzeuge (bis 6 Tonnen) verzeichnete im Jahr 2023 einen deutlichen Zuwachs. Ihre Neuzulassungen stiegen im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 266.000 Einheiten, ein Plus um 29.800 Fahrzeuge. Im Vorjahr war der Markt um 13 Prozent bzw. 36.000 Einheiten geschrumpft. Im Vergleich zum Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 fehlten noch 46.000 Einheiten bzw. 15 Prozent Marktvolumen. Im Jahr 2019 hatte der deutsche Markt für leichte Nutzfahrzeuge erstmals die Marke von 300.000 Einheiten überschritten. Darauf folgten, wesentlich auch bedingt durch die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen, eine drei Jahre andauernde Periode mit Rückgängen des Marktvolumens (2020: -12 Prozent, 2021: -1 Prozent, 2022: -13 Prozent). Die im vierten Quartal 2022 erfolgte Trendwende setzte sich bis tief ins Jahr 2023 fort. Insbesondere in den Monaten Mai bis August wurden hohe Wachstumsraten erzielt (Mai: +25 Prozent, Jun: +28 Prozent, Jul: +31 Prozent, Aug, +31 Prozent). Zum Jahresabschluss lag das Marktvolumen dann im November (-3 Prozent) und Dezember (-17 Prozent) unterhalb der Werte des Jahres 2022. Hierbei ist zu beachten, dass der Markt zum Jahresabschluss 2022 vergleichsweise hohe Absatzzahlen erzielte, die sich etwa auf dem Niveau des Jahres 2019 bewegten. Weiter wirkte aber zudem die schwache gesamtwirtschaftliche Dynamik bremsend.

 

Quelle der Daten: Nationale Zulassungsämter

Letzte Aktualisierung: 12.06.2024